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Zichow

Ortsteil Zichow Wenige Kilometer südöstlich von Gramzow gelegen zieht sich das Straßendorf an der Bundesstraße 166 (alt) entlang. Saubere Straßen und Wege, gepflegte Vorgärten und Grünanlagen prägen das Dorfbild von Zichow. Die älteste Nachricht über Zichow ( Tzikow, Czichow, Ziechow) findet man in einer Urkunde des Klosters Gramzow vom Jahre 1288. Welche Veränderungen sich in der über 700- Jährigen Geschichte von Zichow vollzogen haben, kann man in verschiedenen älteren Dokumenten nachlesen. Zeitzeugen der Vergangenheit stehen noch heute hier. Das Schloss Zichow ( im barocken Stil 1785 aufgebaut) mit dem sichtbaren Rest der alten Burganlage, dem „Fangerturm“ aus dem 12. Jahrhundert ist ein besonderes Baudenkmal der Uckermark, welches mit seiner neu geschaffenen Parkanlage jährlich im kulturellen Mittelpunkt des Ortes steht, selbst jedoch auf eine neue Nutzung hofft ! In der 1713 neu aufgebauten Kirche befinden sich u.a. sehenswerte Meisterstücke alter Handwerker. Weithin aus allen Richtungen sichtbar ist die Mühle, das Wahrzeichen von Zichow, ein technisches Baudenkmal, was 1898 in jetziger Form erbaut wurde und jetzt wieder begehbar ist. (traditionelle Öffnung am deutschlandweiten Mühlentag) Die Besichtigungsmöglichkeit der gut erhaltenen Mühlentechnik und der einmalige Rundblick um Zichow, z.B. von der oberen Etage der Mühle mit Blick u.a. auf das Schloss mit Park, den Fernblicken ins Randowtal, nach Schwedt und Richtung Polen bzw. nach Gramzow und seiner Umgebung verkörpern den Reiz für einen Besuch in Zichow. Die gute Infrastruktur (neue Bundesstraße 166 mit Direktanschluss zu den Autobahnen A11 und A20), ein niveauvolles Gemeindehaus, eine großzügige Sportanlage und gute ländliche Lebensbedingungen fördern das Wohngefühl im Ort Zichow. Ortsteil Fredersdorf Geschichtliches / Sehenswürdigkeiten Das Dorf Fredersdorf, wohl die Gründung eines deutschen Lokators mit Namen Friedrich, war "von alters her" zum Kloster Gramzow gehörig. Wann es vom Kloster erworben wurde, wissen wir nicht. Im Landbuche Kaiser Karls von 1375 ist es auch nicht verzeichnet, da der Ort damals pommerisch war. Bei der Reformation wurde das Dorf mit den übrigen Rittergütern eingezogen und gehörte von da ab zum Amte Gramzow. Die älteste schriftliche Nachricht über Fredersdorf findet sich in einer Urkunde des Klosters von 1580, wonach es die "Rote Mühle" beim Amte verkauft und dem Müller verspricht, den Einwohnern der Klosterdörfer, darunter den "Fredersdorfischen", den Mahlzwang aufzuerlegen (Riedel A XIII 508). Das Erbregister des Klosters von 1592 gibt Auskunft über nähere Einzelheiten. Es waren im Dorfe ansässig: ein Setzschulze, 11 Hüfner und 6 Kossäten. Von den Bauern hatten 8 einen Besitz von 4 Hufen, 2 besaßen 3 und einer 5 Hufen, davon waren 3 Pfarrland. Im Jahre 1805 waren 9 Ganz- und 2 Halbbauern, 5 Ganzkossäten, 6 Büttner und 18 Einlieger vorhanden, dazu Schmiede, Krug und Mühle. Im Jahre 1678 wurden in Fredersdorf 40 französische Reformierte angesiedelt, die eine eigene in Gramzow eingepfarrte Gemeinde bildeten. Damals waren 3 französische Bauern und 4 französische Kössäten vorhanden, die noch 10 Freijahre hatten. Die Kirche ist seit altersher Falia von Briest. Im 30 jährigen Kriege wurde der Bau "von den Völkern des Generals Banér" eingeäschert, 1703 aber wieder aufgerichtet und mit einem Turm und zwei Glocken versehen. Das Pastronat ist fiskalisch. Das Areal des Dorfes betrug 1864, 2639 Morgen, davon 2440 Morgen Acker. Ortsteil Golm Golm, 15 km nördlich von Angermünde, Rittergut, 390 Einwohner, 946 ha. Golm (Golym, Golin), eine vermutlich slawische Siedlung, deren Name „Berg“ bedeutet, wird zuerst erwähnt in den Verhandlungen zwischen „Ludwig dem Römer“ und dem „Herzog Barnim d.Ä. von Pommern über die Abtretung von Teilen der Uckermark an Pommern im Jahre 1354. Karl IV. bestätigte den damals beschlossenen Vertrag zum wiederholtem Male 1355 und 1370. Der Ort ist damals an Pommern abgetreten worden, weshalb er auch nicht im Landbuch Kaiser Karl IV. von 1375 erscheint. Später ist Golm über 200 Jahre wüst gewesen. Geschichtliches/Sehenswürdigkeiten Im Jahre 1472 urkundete der Kurfürst auf dem „veld Golme“ der wüsten Mark, von der die Brüder Funke einen Anteil besitzen. Im gleichem Jahre werden die von Arnim mit dem Schloß Zichow belehnt, als dessen Zubehör sie auch 32 Hufen auf dem Felde „Golme“ erwerben, dazu Zinse, Anteile an Kirchlehen und am Straßenrecht, Wiesen und Holzung. 1482 besitzt Geward Schmuck zwei Anteile der wüsten Mark, die aber schon nach 4 Jahren vereinigt wieder in die Hände der von Arnim kommen, in deren Besitz das Dorf bis ins 19. Jahrhundert geblieben ist und zwar als Perfinenz von Zichow. Im Laufe der Zeit wurde es wiederholt geteilt kam an verschiedensten Linien der Familie von Arnim. Im Jahre 1608 sind die Brüder Jobst und Klaus von Arnim die Besitzer, es bestehen dort zwei Vorwerke mit Schäfereien, die als adlige Rittervorwerke ohne kontriebunable Hufen betrachtet werden. Nach dem 30-jährigem Krieg wurde das Dorf wieder aufgebaut, aber nur mit Kossäten und Einliegern besetzt mit zusammen 86 Morgen Areal. Golm ist auch bis in die neueste Zeit Rittergut geblieben. Im Jahre 1776 kam es dann an die von Arnim zu Rechlin. 1803 besetzt es die Temmerer Linie dieser Familie. Nach 1864 wurde es verkauft und wechselte in neuester Zeit verschiedentlich die Besitzer. Nach dem ersten Weltkrieg kaufte es die Siedlungsgemeinschaft „Eigene Scholle“ an, die es unter Flüchtlingen aus den abgetretenen Gebieten in Posen und Westpreußen aufteilte. Die Kirche war bis 1711 Ruine und seit Jahrhunderten außer Gebrauch. Damals wurde sie von Stefan von Arnim auf dessen Kosten von Grund auf neu gebaut und erhielt einen Turm mit drei Glocken. Die Pfarre ist Filia von Zichow. Die Jahreszahl Anno 1711 ist noch im Türbalken der Vorhalle am Eingang der Kirche zu lesen. Das Areal des Gutes umfaßt 1864 3590 Morgen, davon 2687 Morgen Acker und 412 Morgen Wiese. Die Einwohnerzahl betrug im Jahre 1774 nur 184 Personen. Im 19. Jahrhundert bewegte sie sich zwischen 230 und 270 Personen und stieg nach dem Weltkrieg auf 390 Einwohner. Das einzige noch vorhandene Bauerhaus, früher dem Schmied gehörig, steht nach fränkischer Art seitwärts vom Hofe und hat an dem zur Straße gekehrten Giebel eine nur vom Hofe aus zu gängliche Laube, die aber nur zwei Achsen Länge hat und die der Hälfte des Giebels einnimmt. Im übrigen Zeigt die Anlage des Hauses die gewöhnliche Einteilung mit Flur und Küche im mittleren Drittel. (Abschrift aus dem Buch „Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg“ 1931 – 1933)

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